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Warum ein Schutzvertrag und Nachkontrollen so wichtig sind.... nur ein Beispiel von Vielen

Hallo mein Name ist Diego und ich möchte euch kurz meine Geschichte erzählen.

Im Dezember 2008 war ich schon fast ein Jahr in meiner Pflegestelle, dabei wollte ich doch so unbedingt ein schönes, neues Zuhause mit einer lieben Meerschweinfrau. Ich war wieder gesundgepflegt, kastriert und konnte überhaupt nicht verstehen, warum mich niemand haben wollte.

Dann hatte ich endlich Glück.. Anfang Dezember ergab sich ein toller... bzw. vermeintlich toller Platz. Vorabkontrolle durch die Pflegestelle war super, Gespräch war gut, Fütterung entsprach den Vorstellungen, Käfig war ok, Freilauf draußen wollten wir im Sommer nach meinen Vorstellungen umbauen...

Aber leider war es nicht ganz so... Mein neues Frauchen hat sich nicht richtig um uns gekümmert... ich lasse mal die Pflegestelle aus Ihrer Sicht erzählen, was dann passierte:

"Im März 2009 bekam ich einen Anruf aus Diegos neuem Zuhause. Das Weibchen läge ganz seltsam auf der Seite und man wisse nicht, was man tun solle. Der Tierarzt im Ort sei erst in einer Stunde erreichbar. Da ich Leuten, denen ich Tiere vermittle ja jederzeit auch für solche Notfälle zur Verfügung stehe, bin ich sofort ab ins Auto, Schweinchen holen...

Als wir dort ankamen, war schon einiges nicht mehr wie abgesprochen (der Schweinekäfig entgegen der Absprache im Zimmer der kleinen Kinder). Man gab mir das Schwein in einem kleinen Waschzuber mit einem halb nassen Handtuch und angegammelten Möhren mit. Während mein Mann fuhr, hab ich mir das Schwein genauer angeschaut und bin total erschrocken...

Sie war nur noch Haut und Knochen, konnte nicht gerade sitzen, stehen oder liegen und völlig am Ende.

Als wir dann endlich beim Notdienst waren, haben wir das Schwein durch checken lassen (Zähne etc.). Man merkt bei Schweinchen zwar leider immer sehr spät etwas, aber wenn mein Tier sichtlich abnimmt, gehe ich doch zum Tierarzt!

Nach einer harten Nacht mir Rotlichtlampe, Wärmekissen, nachts alle 2 Stunden päppeln, hatten wir sie zumindest wieder soweit, dass sie selbst fraß. Richtig laufen, geschweige denn stehen konnte sie aber immer noch nicht. Über regelmäßige Gewichtskontrolle hatten wir auch im Rahmen des Schutzvertrages gesprochen..

Diego vorher

Da ich ja wusste welches Gewicht Diego bei der Vermittlung hatte (knapp 1090 Gramm) hab ich sie gefragt, ob er auch so abgenommen hätte. Sie sagte sie denkt nicht... woraufhin ich sie gebeten hab, ihn kurz zu wiegen...

Diego hatte nur noch 700 Gramm...

Ich habe ihr gesagt, ich muss ihn abholen damit das Weibchen nicht allein ist. Ich war so dermaßen wütend über diese offensichtliche Vernachlässigung, dass ich NICHT wollte, dass dort auch nur noch irgendein Tier hinkommt, geschweige denn bleibt. Als wir Diego abholten brach ich in Tränen aus... warum?? Schaut euch das Bild unten an.. wie er aussah als wir ihn vermittelten und dann wie er aussah als wir ihn abholten. Auch Diego brachte ich sofort zu meiner Tierärztin, die Mangelernährung und daraus resultierende weitere Krankheiten feststellte.

Diego nachher

Ich muss ganz ehrlich sagen, am liebsten hätte ich die Frau angezeigt. Sie hat sich nie wieder nach den beiden Tieren erkundigt. Soviel dazu, wie wichtig ihr die Tiere waren. Leider erlebe ich es oft, dass alles was an Tierarztkosten anfallen würde für ein Tier gegengerechnet wird mit Dingen wie: "Die Einschläferungsspritze ist billiger und dann hol ich mir auf dem Bauernmarkt eben ein neues Tier für 5 €."

Tiere bedeuten VERANTWORTUNG und wer nicht bereit ist, diese zu übernehmen, sollte keine Tiere halten!!!!

Lieber Leser..vielleicht verstehst du nun, warum wir uns Plätze vorab ansehen (auch, wenn wie man oben sieht, auch das leider keine Garantie ist), warum wir Schutzverträge abschließen und auch immer wieder nachsehen, ob es unseren Tieren wirklich gut geht.

Die Liebe, Arbeit und Kraft, die wir in die Tiere stecken erwarten wir auch von den neuen Besitzern. Oft kommen die Tiere in einem Zustand zu uns, der sich gar nicht in Worte fassen lässt. Oft so vermilbt, dass vom Fell außer blutigen und offenen Stellen nichts mehr über ist. Von Darmparasiten so belagert, dass man kaum noch eine Chance hat, die Kurve zu kriegen oder eben leider so schwer krank, dass man monatelang um das kleine Leben kämpft und doch verliert. Gott sei Dank überwiegen jedoch die guten Dinge und wir sind immer wieder froh, wenn wir ein Tier gesund in gute Hände vermitteln können und bei den Nachkontrollen sehen, dass sowohl das Tier als auch sein Besitzer nach wie vor glücklich sind.